Street Photographers Foundations Award 2023 geht an Kevin Wolf
Mit ein wenig Stolz können wir vermelden, das Kevin Wolf den renommierten Preis der Street Photographers Foundation in der Kategorie Serien gewonnen hat. Kevin ist einer unserer ehemaligen Studenten, mit dem Abschluss der Ausbildung zum Fotografen in 2023, und wir gratulieren von ganzem Herzen zu dieser Leistung!
Street Photographers Foundation
Die "Street Photographers Foundation" ist eine Stiftung, die sich ganz der Straßenfotografie verschrieben hat. Sie bietet eine Plattform auf der aufstrebende Fotografen, Künstler und Designer, ihre Arbeiten zu „Geschichten von Menschen auf der Strasse“ präsentieren können.
Die Stiftung möchte Möglichkeiten schaffen und neue Türen öffnen. Die untersuchten Themen sind breit gefächert, was Konzepte, Stile und Techniken angeht und möchte Grenzen und Möglichkeiten ausloten.
Sie ist bestrebt, Fotografien, Geschichten, Essays und Kunst von höchstem Niveau zu zeigen, und zwar von aufstrebenden jungen Talenten ebenso wie von gefeierten Profis, die auf der Suche nach einem Ventil für ihre Arbeit sind."
Die Stiftung hat allein bei Instagram eine Reichweite von über 650.000 Follower.
instagram.com/streetphotographersfdn
Die Jury besteht aus namhaften Fotografinnen und Fotografen wie Nikos Economopoulos (Magnum), Richard Sandler, Nick Turpin, Gulnara Samoilova und weiteren: Die Jury
"Hüzün"
Beworben hatte sich Kevin mit einem Auszug von 10 Bildern aus seinem Buch "Hüzün". Einer Serie über Istanbul, die Ihren Anfang in Kevins Diplomarbeit nimmt und danach noch weitergeführt wurde. Das finale Buch wird, nach weiterer Arbeit an der bisherigen Fassung, im nächsten Jahr erscheinen. Umso bemerkenswerter das er schon für seine bisherige Serie diesen Preis zuerkannt bekommen hat!
Gekennzeichnet ist seine Serie durch einen sehr vielschichtigen Aufbau. Seine Bilder sind schon von der Gestaltung her sehr komplex. Es gibt Bildteilungen und Fragmentierungen und in den entstehenden Bildfeldern entspinnen sich unterschiedliche Geschichten, die aber allesamt in enger Beziehung zueinander stehen. So wird das konservative Istanbul in jedem Bild mit der Moderne konfrontiert. Die Jugend wird zwischen diese Pole gesetzt und sucht im Bild ihren eigenen Freiraum zu finden. Frauen suchen ihren Freiraum in einer von Männern dominierten Welt und finden in seinen Bildern teils nur kleine Bildecken, in denen sie sich frei bewegen können. Auch nutzt Kevin unter anderem trennende Scheiben, Gitter, Wände um unterschiedliche kulturelle Strömungen, Geschlechterrollen oder auch Bildliche Metaphern, für den Orient und den Okzident, z.B. Westlich orientierte Werbung und burkatragende Frauen, voneinander zu trennen. So entsteht ein zersplitterter und fragmentierter Gesamteindruck, der die aktuelle türkische Gesellschaft insgesamt widerspiegelt. Dieser Komplexität wird Kevin aber an jeder Stelle durch seine beeindruckende Bildkontrolle Herr. Chapeaux!
Hier gibt es die eingereichten Bilder zu sehen
streetphotographersfoundation.com/kevin-wolf